Bei dieser Seite handelt es sich um das nicht mehr aktualisierte Archiv des Gräfenberger Sportbündnisses. Die Aktivitäten von 2010 bis Mitte 2018 finden Sie im Register AKTIVITÄTEN.
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Die Sporthalle des ASV Forth war – wie im vorigen Jahr – wieder voll besetzt. Das abwechslungsreiche Programm, untermalt durch musikalische Einlagen, ließ keine Langeweile aufkommen. Der 1. Vereinsvorstand, Herr Martin Hofmann, führte durch das Programm, nahm die Ehrungen verdienter Sportler und Funktionäre vor und erläuterte wichtige Vorkommnisse im Vereinsgeschehen. In seiner Festrede wies er u. a. auf die Zielsetzung und Arbeit des Gräfenberger Sportbündnisses hin (Auszug aus seiner Rede siehe unten).
Die herausragenden Leistungen des ASV Forth würdigte der Kreisvorsitzende des Spielkreises Erlangen/Pegnitzgrund, Herr Max Habermann. Zum zweiten Mal verlieh der Bayerische Fußball-Verband dem Verein das Gütesiegel „Silberne Raute“. Bereits im Jahr 2006 erhielt der ASV Forth erstmals diese Auszeichnung. Maßgebende Verleihungskriterien sind die Bereiche Jugendarbeit, Ehrenamt, Prävention und Breitensport.
Max Habermann lobte bei der Übergabe der Ehrenurkunde die Vereinsarbeit: „Die Eltern können sich glücklich schätzen, weil die Kinder und Jugendlichen beim ASV in guten Händen sind und nicht nur sportlich gefördert, sondern auch menschlich betreut werden. Die vielen Trainer und Betreuer nehmen ihre Aufgaben als Bezugspersonen sehr ernst und sind stets kompetente Ansprechpartner und Vorbilder.“
Herzlichen Glückwunsch zur „Zertifizierung“ des Vereins.
Foto: privat
Max Habermann bei der Übergabe der Verleihungsurkunde an Martin Hofmann.
Sportlich besinnliches nicht nur zur Weihnachtszeit
„Die Ansprache bei der Weihnachtsfeier ist alljährlich eine neue verbale Herausforderung – des Inhalts wegen. Meine Ansprache des vergangenen Jahres stand unter der Überschrift:
Tugenden und Werte im Verein – ein Relikt der Vergangenheit?
Ich möchte diese Ansprache nicht wiederholen, obwohl sie nach wie vor uneingeschränkt gilt. Ich möchte aus aktuellem Anlass aber daran anknüpfen.
Als Mitglied des „Gräfenberger Sportbündnisses“ hat auch der ASV Forth an herausragenden Auszeichnungen der letzten Monate partizipiert.
Darüber wurde bzw. wird in der Presse umfassend berichtet. Beide Auszeichnungen sind mit ansehnlichen Geldpreisen verbunden, die in die Jugendarbeit der beteiligten Vereine investiert werden.
Diese herausragenden Auszeichnungen sind nicht nur Anerkennung und Würdigung unserer Vereinsarbeit; sie müssen darüber hinaus nachhaltige Verpflichtung und Richtschnur unseres Tuns und Handelns sein. Wir müssen uns uneingeschränkt zu diesen Inhalten bekennen.
Die Wertebezeichnungen „Fairness, Respekt und Toleranz“ stehen also auch auf unserer Vereinsfahne. Für einen Sportler, die Funktionäre sind inbegriffen, sollten das eigentlich Selbstverständlichkeiten sein. Aber dennoch muss Bedeutung und Inhalt dieser Werte immer wieder in Erinnerung und in das persönliche Bewusstsein gerufen werden.
Was sagen uns diese Inhalte?
Fairness bedeutet Rücksichtnahme auf den Anderen, das eigene Verhalten unter Kontrolle zu halten, auf und neben dem Spielfeld.
Im sportlichen Alltag, insbesondere beim Mannschaftssport, passieren immer wieder Fouls. Aus eigener Erfahrung weiß ich: Sie lassen sich nicht immer verhindern.
Es gibt da aber gravierende Unterschiede in den Kategorien:
Eines aber haben alle Fouls gemeinsam: Sie beeinträchtigen oder verletzen gar den Gegenspieler.
Fouls werden im Regelfall vom Schiedsrichter erkannt und geahndet. Bestrafungen sind die ganz logischen Folgen. Das ist im Privat- und Berufsleben nicht viel anders; auch dort führen Fehltritte zu Konsequenzen.
Im Sport schlägt sich das Maß der Fairness auch in sog. „Fair-Play-Tabellen“ nieder. Dafür gibt es zwar keine Punkte; unbedeutend sind diese Wertungen schon deshalb nicht, weil es hier um Persönlichkeitsentwicklungen geht. Gerade bei jungen Sportlern gehört das auch zur Ausbildung.
Sportliche Fairness beinhaltet die Bereitschaft und auch die menschliche Größe, einen Fehler zu erkennen, ihn einzusehen und auch dafür gerade zu stehen. Eine aufrichtige und ehrliche Entschuldigung ist immer eine passende und adäquate Reaktion.
Zahl und Schwere von Fouls sind in keiner Sportart ein persönliches, geschweige denn ein sportliches Qualitätssiegel.
Respekt kann man verbal auch mit Achtung und Ehrfurcht umschreiben. Der in unserer Gesellschaft stark zunehmende Individualismus und Egoismus führt sehr oft dazu, dass die Person des Anderen in den Hintergrund rückt. Das ist auch im Sport häufig so.
Auch im Sport muss der Andere immer als gleichberechtigter Mensch gesehen und geachtet werden.
Toleranz ist die Akzeptanz einer anderen Meinung, einer anderen Einschätzung, einer anderen Gesinnung, einer anderen Herkunft oder auch einer anderen Hautfarbe.
Auch damit können Sportler in Konflikt kommen. Wir erleben das im Alltag recht häufig.
Wenn ein Sportler die Werte „Fairness – Respekt – Toleranz“ glaubhaft und aufrichtig praktiziert und sein persönliches Verhalten daran ausrichtet, dann ist er ein wahres Vorbild.
Auch die sportliche Gesellschaft braucht zur persönlichen Orientierung Vorbilder – gerade für einen jungen Menschen ist das eminent wichtig.
Namen wie Uwe Seeler, Franz Beckenbauer, Rosi Mittermeier oder Thomas Hitzlsperger verkörpern diese sportliche Vorbildfunktion aus eigener Überzeugung.
Ich rufe daher alle Sportler des ASV auf, im eigenen Tun und Handeln die Werte „Fairness, Respekt und Toleranz“ aufrichtig zu vertreten und zu praktizieren.
Für einen christlich denkenden Sportler, und die gibt es ja, geht es eigentlich um nichts anderes als um die praktische Anwendung der „10 Gebote“.
Die Vereine des Gräfenberger Sportbündnisses lehnen jede Form von Gewalt, Fremdenfeindlichkeit, Diskriminierung und Antisemitismus ganz entschieden ab. Auch das ist eine ganz elementare Zielsetzung unseres Denken und Handels.
Das aktuelle Geschehen in Deutschland zeigt, dass „rechtes Gedankengut“ noch immer stark verbreitet ist. Auch einen Sportler mit demokratischer Grundeinstellung können Geschehnisse der letzten Zeit nicht unberührt lassen. Gerade deshalb ist es mehr denn je notwendig, dass auch Sportler zusammen stehen und Flagge zeigen.
Ich persönlich durfte vor einigen Wochen an der Verleihung des Julius-Hirsch-Preises in Düsseldorf teilnehmen. Am Rande dieser wirklich beeindruckenden Veranstaltung hatten wir die Gelegenheit, die Ausstellung „Zug der Erinnerung“ zu besuchen. In mehreren Zugwaggons waren hier sehr plastisch die persönlichen Schicksale vieler jüdischer Familien auf ihrem Weg in die Konzentrationslager dargestellt. Das ging tief unter die Haut.
Wir alle waren der festen Überzeugung, dass sich solche Geschehnisse in unserem Land nicht mehr wiederholen dürfen. Und gerade dafür muss sich die gesamte Gesellschaft einsetzen. Wir Sportler sind ein Teil dieser Gesellschaft.
Lassen Sie mich diesen Themenkomplex abschließen mit einer Feststellung:
Die Lehren aus der Vergangenheit und die Verantwortung für unser Gemeinwesen müssen Richtschnur und Leitlinie für ein werteorientiertes Verhalten sein.
Das gilt nicht nur im persönlichen Bereich, sondern auch im Verein.“
Martin Hofmann