Bei dieser Seite handelt es sich um das nicht mehr aktualisierte Archiv des Gräfenberger Sportbündnisses. Die Aktivitäten von 2010 bis Mitte 2018 finden Sie im Register AKTIVITÄTEN.
Die aktuelle Seite finden Sie unter http://www.graefenberger-sportbuendnis.de

GEMEINSAM für Fairness, Respekt und Toleranz

„Einmischen statt wegsehen!“ bei der Hallenkreismeisterschaft (28. Januar 2012)

Warum? Warum mussten über 6 Millionen Juden im Dritten Reich sterben? Einer von Ihnen war Julius Hirsch, siebenmaliger Nationalspieler jüdischen Glaubens, deutscher Meister 1914 mit der Spielvereinigung Fürth. 1943 wurde er im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Seit 2005 vergibt der DFB jährlich den JULIUS HIRSCH PREIS. Zweiter Preisträger 2011 war das Gräfenberger Sportbündnis.

Der Deutsche Fußball-Bund, die Deutsche Fußball-Liga und der Bayerische Fußball-Verband haben am Spieltag um den 27. Januar 2012 an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert und mit einem Aufruf zum „Einmischen statt Wegsehen!“ aufgefordert. Auch das Gräfenberger Sportbündnis beteiligte sich mit einer Stadiondurchsage bei den Vorrundenspielen zur Kreismeisterschaft Erlangen/Pegnitzgrund an der Aktion.

Viele Sportler aus dem Gräfenberger Umland protestierten in den Jahren 2007 bis 2009 an den damaligen Gegendemonstrationen bei den Aufmärschen der Ewiggestrigen in Gräfenberg und in Weißenohe.

Der Jugendleiter des ASV Forth und Turnierleiter, Herr Michael Friedrich, begrüßte die Teilnehmer und verlas den nachstehenden Text vor dem Spielbeginn in der Eschenauer Sporthalle. Vom Gräfenberger Sportbündnis beteiligten sich die Reservemannschaften des 1. FC Eschenau, ASV Forth und SV Hiltpoltstein am Turnier. Die Mannschaft 2 des ASV Forth erschien vor dem Auftaktspiel mit dem einheitlichen T-Shirt „Die Welt ist bunt – der Sport auch“.

Sieger wurde der TSV Brand 2, gefolgt von 1. FC Eschenau, ASV Forth, SC Eckenhaid, SV Hiltpoltstein.

 

Stadiondurchsage zum Erinnerungstag im deutschen Fußball
(Autor Frank Schweizerhof, Bayerischer Fußball-Verband)

„Einmischen statt wegsehen!

Einmischen statt wegsehen! – Mit dieser Aufforderung am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus wollen wir alle, hier und heute, an die Opfer dieser Diktatur erinnern. Damit erweisen wir den Verfolgten und Ermordeten sowie ihren Familien Respekt und ehren sie auf diese Weise.

Unter ihnen waren viele Sportler, wie auch Julius Hirsch, der zweimal Deutscher Fußballmeister wurde und zwischen 1911 und 1913 siebenmal für die Deutsche Nationalmannschaft spielte. Zog er noch im Ersten Weltkrieg für Deutschland als Soldat in den Krieg, so wurde er im Zweiten Weltkrieg als Jude nach Auschwitz deportiert und ermordet.

Wie notwendig es ist, diesen Teil der Geschichte nicht zu verdrängen, wird uns auch heute noch bewusst durch die Versuche von Rechtsextremisten hier im Gräfenberger Umland Fuß zu fassen und öffentlich aufzumarschieren.

Deshalb haben sich die neun Sportvereine: SC Egloffstein, SV Ermreuth, SV Hiltpoltstein, FC Stöckach, FC Thuisbrunn, TSV 09 Gräfenberg, SpVgg Weißenohe, 1. FC Eschenau und ASV Forth zum Gräfenberger Sportbündnis „Die Welt ist bunt – der Sport auch“ zusammengeschlossen, um sich gemeinsam für Fairness, Respekt und Toleranz im Sport einzusetzen. So sind wir stolz darauf, dass wir für dieses Bündnis die Anerkennung des Bayerischen Fußball-Verbandes genießen und 2011 vom DFB mit dem JULIUS HIRSCH PREIS ausgezeichnet wurden.

Fußball ist zu schön, um ihn sich kaputt machen zu lassen von den Ewiggestrigen. Für uns Fußballer ist es egal, woher jemand kommt – Hauptsache, er spielt mit. Am Fußballplatz und in unserer Gesellschaft gibt es keinen Platz für Nazis – keinen Platz für Rassismus, Diskriminierung und Gewalt. Daher lautet unser Aufruf an alle:

Nicht wegsehen, sondern laut widersprechen!“

 

Foto: privat
Teilnehmende Mannschaften bei der Stadiondurchsage „Eimischen statt wegsehen!“. Die Mannschaft des ASV Forth im einheitlichen Aufwärm-T-Shirt „Die Welt ist bunt – der Sport auch. Gemeinsam für Fairness, Respekt und Toleranz.

 

Foto: privat
Turnierleiter Michael Friedrich am Regiepult vor Beginn der Vorrundenspiele!

zurück