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GEMEINSAM für Fairness, Respekt und Toleranz

Eckentaler Fußball und der Davidstern
(Ausstellungseröffnung am 12. Februar 2014)

Daniel Michl, Leiter des P-Seminars Geschichte am Gymnasium Eckental, moderierte die Ausstellungseröffnung. Oberstudiendirektor Friedrich Arnet begrüßte in seiner Eröffnungsansprache zahlreiche Ehrengäste, darunter viele Politiker, und gab einen kurzen Überblick über den jüdischen Fußball sowie über die geschichtsbewusste Arbeit am Gymnasium Eckental.

„Zur Aufklärung über die NS-Vergangenheit wird am Gymnasium Eckental viel getan. Zusätzlich zum Geschichtsunterricht finden jährlich Exkursionen wie die eintägige Fahrt nach Dachau im Februar zur Besichtigung des KZ mit den 9. Klassen statt. Die Wochenexkursion nach Polen (u. a. Gedenkstätte Auschwitz) ist eine weitere mögliche Unternehmung für die Schüler der 10. Jahrgangsstufe. Für die angehenden Abiturienten gilt das Angebot zur Besichtigung des Reichsparteitagsgeländes und des Dokumentationszentrums Nürnberg“ (Auszug aus Begleitbroschüre zur Ausstellung „Vertrieben! Verdrängt! Vergessen? Juden im Eckentaler Fußball“). Ein weiterer Baustein war das Zeitzeugengespräch mit Ernst Grube, einem Überlebenden des Konzentrationslagers Theresienstadt, am 7. November 2012 im Gymnasium.

Gespräche mit Ernst Grube, Frau Dr. Martina Switalski und Ludwig K. Haas (Gräfenberger Sportbündnis) ermunterten die Gymnasiasten, die Geschichte des Fußballs in Eckental zu erforschen. Dazu bot sich das P-Seminar Geschichte unter der Leitung von Daniel Michl an. Das Ergebnis der 1 ½ jährigen Recherchearbeiten ist eine hervorragend erstellte Ausstellung mit 14 großen Tafeln, vielen Beschreibungen und Bildern.

Die Seminaristen stellten stolz das Ergebnis ihrer eineinhalbjährigen Studienarbeit bei der Eröffnungsveranstaltung vor. Unterstützt wurden die Vorträge durch die Projektion der Ausstellungstafeln an die Leinwand sowie durch die zeitgleiche Enthüllung der jeweiligen großformatigen und reich mit Bildern versehenen Ausstellungstafeln.

Zeitzeugengespräche, Interviews mit Zeitzeugen und Nachgeborenen sowie Recherchen im Staatsarchiv Nürnberg brachten eine Überraschung: Fritz Schnaittacher (09.07.1913 – 09.07.2007) und dessen angesehene jüdische Familie wohnte in Forth seit dem frühen 18. Jahrhundert. Fritz spielte nach eigenen Ausführungen während seiner Schulzeit in der jüdischen Grundschule Forth Fußball. Ab 1923 ging er wegen einer besseren Schulausbildung in Nürnberg zur Schule. In seinem Geburtsort befand er sich nur noch in den Ferien und am Wochenende. Lt. den Erzählungen des Forther Zeitzeugen Hans Singer spielte Fritz Schnaittacher in der ersten Mannschaft des ASV Forth. 1933 wurde er während einer seiner Wochenendbesuche verhaftet und in Erlangen eingesperrt. Im Herbst kam er frei und emigrierte in die USA. Kurz vor Ende des Krieges kehrte er als US-Leutnant des Nachrichtendienstes wieder nach Deutschland zur Befragung von Kriegsgefangenen zurück. Diese Tätigkeit ermöglichte es ihm, 1945 Forth erstmals wieder zu besuchen.

Die Ausstellung ist am Gymnasium bis zum 28. Februar 2014 zu sehen und wird gerne an interessierte Schulen und Organisationen ausgeliehen. Sie wurde durch das Gräfenberger Sportbündnis ideell und materiell unterstützt.

 


Historische Bilder umrahmen den Ausstellungstitel der Projektarbeit

 


Oberstudiendirektor Friedrich Arnet bei seiner Begrüßungsansprache

 


Daniel Michl, Leiter des P-Seminars Geschichte, moderierte den Abend

 


Seminaristen bei der Vorstellung der einzelnen Schautafeln.

 


… lebhafte Diskussion nach der Präsentation der Arbeitsergebnisse vor den verschiedenen Schautafeln.

 

Fotos: privat

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